Obwohl die Corona-Krise zum stärksten Einbruch der Wirtschaftsleistung in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg geführt hat und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland im Jahr 2020 um 4,9 Prozent auf 3,33 Billionen Euro sank, konnte sich die Factoring Branche gut behaupten. Trotz des allgemeinen Abwärtstrends konnte Factoring im Gegenteil sogar ein, wenn auch leichtes, Wachstum an den Tag legen. Somit wies das Gesamtergebnis 2020 (bezogen auf die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes) ein Plus von 1,3 Prozent aus. Es wurden insgesamt 279,2 Mrd. Euro Factoring-Umsätze getätigt.
Insgesamt nutzen 82.400 Unternehmen im Jahr 2020 Factoring-Dienstleistungen. Dabei hat vor allem der Anteil der mittelständischen Kunden zugenommen. Das sogenannte KMU-Segment, also Unternehmen, die bis zu 10 Mio. Euro Factoring-Umsatz erwirtschaften, macht 95,4% des Marktes aus. Daneben nutzen auch Großunternehmen dieses Instrument.
Betrachtet man den Markt detaillierter, zeigt sich ein heterogenes Bild. Das internationale Factoring ist um 2,7 Prozent auf 69 Milliarden Euro gesunken. Insbesondere das Import-Geschäft ist mit Minus 8,1 Prozent eingebrochen.
Demgegenüber hat das nationale Factoring um 2,7 Prozent zugenommen, auf 210,2 Milliarden Euro.
Bei den Factoringarten konnte insbeondere das Full-Service-Factoring ein Puls verzeichnen, auf nun 25,5 Prozent.