Nur bei jedem dritten Start-up ist die Finanzierung in den nächsten 24 Monaten gesichert.
Ein Großteil der deutschen Startups benötigt laut einer Studie des Digitalverbands Bitkomin den kommenden zwei Jahren 2,4 Millionen Euro frisches Kapital. Gleichzeitig sagt jeder zweite Gründer (55 Prozent), die schwierige Finanzierung ist das größte Hemmnis für Start-ups in Deutschland. Nur jeder Dritte (34 Prozent) gibt aktuell an, für die nächsten 24 Monate bereits ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben.
Bei Startup-Unternehmen mit ein bis drei Mitarbeitern liegt der Bedarf bei rund 640.000 Euro, bei denen mit vier bis neun Mitarbeitern sind es 1,7 Millionen Euro, bei 10 bis 19 Mitarbeitern sind es 3,1 Millionen Euro und bei Start-ups ab 20 Mitarbeitern steigt die notwendige Finanzierung sogar auf 4,7 Millionen Euro.
Gleichzeitig sagt jeder zweite Gründer (55 Prozent), die schwierige Finanzierung ist das größte Hemmnis für Gründer hierzulande. Im Schnitt dauern Finanzierungsrunden mit einem Business Angel fünf Monate, mit Venture-Capital-Investoren sind es sieben Monate. Auch öffentliche Fördermittel spielen eine wichtige Rolle bei der Finanzierung. Jedes dritte Startup (36 Prozent) hat aktuell oder in der Vergangenheit staatliche Fördermittel von Bundesländern, dem Bund oder der EU erhalten.
„Auch wenn sich die Finanzierungssituation für Tech-Startups in Deutschland in den letzten Jahren verbessert hat, ist fehlendes Kapital nach wie vor die größte Hürde, um Teams aus Deutschland international erfolgreich zu machen“, sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. „Aus Sicht der Startups dauert es zudem zu lange, bis Finanzierungsrunden abgeschlossen sind.“
Häufig verfügen Existenzgründer und junge Unternehmen nicht über ausreichend (Start)Kapital, um bei längeren Zahlungszielen von bis zu 90 Tagen ihrer Kunden ihre Liquidität zu wahren. Neben schneller Liquidität innerhalb von 24 Stunden, Flexibilität und Sicherheit profitieren gerade Startups zudem von der professionellen Übernahme des Mahn- und Inkassowesens beim Full-Service-Factoring. Beim Forderungsverkauf sind die Voraussetzungen, die Kleinunternehmer und Existenzgründer erfüllen müssen, geringer als etwa bei der Vergabe von Bankkrediten. Dabei kann Factoring als Finanzierungsform auch begleitend zu anderen Finanzierungsinstrumenten eingesetzt werden und so nachhaltig für Liquidität und Entlastung des Start-ups sorgen.
Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 143 Gründer von IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt. Die Fragestellungen lauteten „Wie schätzen Sie den Kapitalbedarf für Ihr Start-up in den nächsten zwei Jahren ein?“, „Wie ist Ihr Start-up finanziert?“, „Wie viele Monate hat es ab dem ersten Gespräch gedauert, bis dann letztlich eine Finanzierung zustande kam?“ und „Spielt das Thema Börsengang für Ihr Start-up eine Rolle?“.