Wenn Ersatzteile vor Ort aus dem 3D-Drucker laufen, auf der Baustelle Tablett und Drohne aus dem „Werkzeugkoffer“ geholt werden oder Aufträge heute in China morgen in Kanada angenommen werden, ist das dann eigentlich noch Handwerk? Ja, das ist es.
Das Handwerk hat sich in seiner jahrhundertelangen Geschichte stetig weiterentwickelt, um den Anforderungen der jeweiligen Zeit gerecht zu werden. Heute sprechen wir vom Handwerk 4.0 und meinen damit den Einsatz modernster und digitaler Technologien, mit deren Hilfe Abläufe effizienter und damit auch skalierbarer sowie profitabler gestaltet werden können: Mobile Zeiterfassung und Dokumentation gehören ebenso dazu wie das papierlose Büro. 3D-Drucker erleichtern die Beschaffung von Ersatzteilen. RFID- oder NFC-Technologien ermöglichen eine intelligente und automatisierte Lagerhaltung. Digitale Kalender-Tools dienen der Planungssicherheit. Selbst für die Finanzierung von Rohstoffen gibt es inzwischen die Möglichkeit, sich auf Online-Plattformen schnell und unkompliziert mit Liquidität zu versorgen.
Angelehnt an das Prinzip der Industrie 4.0, ist in den letzten beiden Jahren auch im Handwerk verstärkt zu beobachten, dass Abläufe und Arbeitsprozesse zunehmend digitalisiert werden. Oder anders ausgedrückt: Arbeitsschritte, die früher Menschen erledigt haben, übernehmen nun Computer oder eine Software und irgendwann wahrscheinlich ein Roboter. Die Branche ist definitiv im Wandel. Das hat auch die Politik erkannt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat daher das Online-Portal Kompetenzzentrum „Digitales Handwerk“ ins Leben gerufen, wo sich traditionelle Handwerksbetriebe zahlreiche Informationen rund um die Digitalisierung ihres Fachbereiches beschaffen können. (handwerkdigital.de)
Anhand von ausgewählten Beispielen möchten wir Ihnen zeigen, wie Handwerksbetriebe ganz konkret vom digitalen Wandel profitieren.
Seit weit über 200 Jahren gibt es in der Nähe von Koblenz einen Malereibetrieb. Als der Juniorchef den Betrieb übernahm, stand er vor der Frage, wie er den traditionellen Handwerksbetrieb fortführen und gleichzeitig mit einem innovativen Geschäftsmodell die Möglichkeiten der Zeit nutzbar machen kann. Das Ergebnis war ein Online-Farbkonfigurator, mit dem sich die Kunden aus über 1 000 Farbtönen am heimischen Computer die persönliche Wunschfarbe mischen und nach Hause liefern lassen können. Ergänzend werden individuelle Farbberatungen und Gestaltungstipps angeboten. „Wir hatten eine Start-up-Idee, die auf dem Wissens- und Erfahrungsschatz aus dem traditionellen Handwerk beruht“, erklärt der Malermeister „den wir gerne mit unseren Kunden teilen.“ (de.digital)
Eine Vielzahl von manuellen Bearbeitungsschritten garantierte bisher Passgenauigkeit und Qualität. Doch das ist sehr arbeitsintensiv und zeitaufwändig. Mit digitaler Technik können auch komplexe Produktionsverfahren deutlich schneller und effizienter gefertigt werden. Ein Beispiel, beim dem dies zum Einsatz kommt, ist die Anfertigung von Prothesen und anderen orthopädischen Hilfsmitteln: Kontaktloses Maßnehmen mittels 3D-Scanner, digitaler Datenbearbeitung und Herstellung der Hilfsmittel durch moderne CNC-Fräsmaschinen erleichtert nicht nur den Orthopädietechnikern die Arbeit. Auch für den Patienten wird die individuelle Anpassung deutlich komfortabler und angenehmer.
„Bisher finden bei der Herstellung von orthopädischen Hilfsmitteln nur teildigitalisierte Prozesse statt, wenn überhaupt. Unser Ziel ist es, bei der Herstellung bestimmter Hilfsmittel einen Digitalisierungsgrad von hundert Prozent zu erreichen: vom Maßnehmen über die Herstellung bis hin zur Abgabe des fertigen Hilfsmittels,“ beschreibt der Geschäftsführer des Sanitätsfachbetriebes seine Vision. (de.digital)
Neben der Effizienzsteigerung von Fertigungsprozessen hat die Digitalisierung im Handwerk eine weitere Dimension: Sie macht das Handwerk attraktiv für junge und motivierte Fachkräfte. Klassische Handwerkskompetenz in Kombination mit modernster Technik wie 3D-Druckern, Roboterarmen, CAD-Programmen, Projektmanagementtools oder digitalen Akten, die in Echtzeit geführt werden – um nur einige Beispiele zu nennen –, schaffen zukunftsfähige und attraktive Arbeitsplätze. Gerade in den letzten Jahren haben die jungen Menschen zunehmend akademische Ausbildungsgrade angestrebt. Die Folge: Das Handwerk hatte ein Imageproblem. Der Einsatz digitaler Technologien ist daher eine wichtige Voraussetzung dafür, auch heute noch motivierte und engagierte Fachkräfte für den eigenen Betrieb zu bekommen. Er eröffnet auch jungen Frauen, die klassischerweise im Handwerk physisch benachteiligt waren, innovative, intelligente und lukrative Arbeitsplätze.
Tritt bei einer größeren Anlage, z. B. einer Heizanlage, eine Betriebsstörung auf, dann ist eine zügige Problemlösung der Schlüssel zum Erfolg. Eine lückenlose digitalisierte Abwicklung von der Auftragserteilung bis hin zur Zahlungsabwicklung bringt hier entscheidende Wettbewerbsvorteile. So analysiert idealerweise der Monteur vor Ort die Störungsmeldung und bekommt mittels AR-Brille (Augmented Reality-Brille) genaue Arbeitsanweisungen zu den vor Ort durchzuführenden Reparaturschritten. Bei Rückfragen kann ein Meister oder Techniker des Herstellers zugeschaltet werden, ohne dass Zeitverzögerungen oder Anfahrtswege in Kauf genommen werden müssen. Das zeigt sich schließlich auch beim Preis.
Je größer und komplexer der Digitalisierungsgrad im Handwerk, umso höher wird jedoch der Liquiditätsbedarf, um Investitionen in die erforderliche Technologie tätigen zu können. Gleichzeitig sind gerade innovativ und fortschrittlich aufgestellten Betriebe bei Großaufträgen gefragte Anbieter. Das klingt nach Wachstumspfad – doch genau hier lauert eine mögliche Gefahr. Denn nicht immer ist das finanzielle Polster dick genug, um die Vorfinanzierung abdecken zu können, insbesondere dann, wenn sich die Auftraggeber, aus welchen Gründen auch immer, mit der Bezahlung des Auftrages Zeit lassen.
Für Betriebe, die ihre Liquidität punktuell oder revolvierend erhöhen möchten, um Großaufträge anzunehmen, Saison- oder Projektspitzen auszugleichen oder ihre Zahlungskonditionen zu verbessern, bieten sich schnelle und unkomplizierte, digitale Finanzierungslösungen wie quickpaid an. Hierüber kann der Wareneinkauf digital vorfinanziert werden. Die Bezahlung der Ware kann je nach Bedarf um 60, 90 oder 120 Tage verschoben werden, auf einen Zeitpunkt, wenn der Geldeingang der Auftraggeber bereits eingegangen ist. „Spannend ist dabei vor allem die Nutzung des Skonto-Potenzials,“ sagt der Spezialfinanzierer, der hinter quickpaid steht. „Viele Betriebe haben noch nie ausgerechnet, wieviel Prozent ihres Gewinns sie verlieren, weil sie die Skontokonditionen ihrer Lieferanten nicht nutzen können. Das ist die teuerste Art der Unternehmensfinanzierung überhaupt.“
Es ließen sich noch zahlreiche weitere Beispiele finden, die zeigen, wo die Digitalisierung auch dem klassischen und traditionsbewussten Handwerk Chancen und Möglichkeiten bietet. Die künftigen Kunden sind Digital Natives. Sie geben die Erwartungshaltung vor.
Daher ist es ratsam, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, wie neue Technologien zum Vorteil und Fortbestehen des eigenen Betriebes sinnvoll eingesetzt werden können.
Sehen Sie hier reale Beispielfälle von Unternehmen, die quickpaid zur Einkaufsfinanzierung oder als Großhändler/ Lieferant zur Absatzfinanzierung einsetzen: