Verpflichtungen gegenüber Schuldnern, Finanzamt, Sozialkassen, Bank und Kreditoren sowie liquide Mittel zur Investition in eigene Produktion oder Wachstum – wenn nicht ausreichend Liquidität vorhanden ist, dann kann ein Unternehmen schnell in Schwierigkeiten geraten. Doch gerade viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zeigen größere Schwächen im Zusammenhang mit ihrem Liquiditäts-Management. Dann oftmals ist die Erstellung eines Liquiditätsplanes eine Herausforderung. Das belegt eine Studie von CF Advisors in Kooperation mit der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes.
Auf den Punkt gebracht umfasst ein Liquiditätsplan die Planung der Zahlungsströme (also der Einzahlungen und Auszahlungen) in einem Unternehmen innerhalb eines bestimmten Prognosezeitraums.
Im Wesentlichen können Sie sich die Liquiditätsplanung also als eine Prognose Ihrer zukünftigen Kontostände je Monat vorstellen. Auf diese Weise lassen sich frühzeitig finanzielle Engpässe vorhersehen und rechtzeitig Maßnahmen zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit einleiten. Damit ist der Liquiditätsplan integraler und elementarer Bestandteil eines Business-Plans.
1. Die Tool-Auswahl: Excel vs. Software: Wer Excel exzellent beherrscht, der kann sich mit den oben aufgezählten Inhalten selbst eine Vorlage für einen Liquiditätsplan erstellen. Wer hier weniger firm ist, kann auf eine Reihe an (kostenpflichtigen) Tools und kleinen Programmen zugreifen, die bei der Erstellung behilflich sind. Die IHK Schleswig Holstein bietet beispielsweise eine kostenlose Mustervorlage an, die Sie hier finden.
Weitere sinnvolle Tools zur Finanzplanung stellt das Portal Deutsche Start-ups vor.
2. Sammeln und zusammentragen aller relevanten Dokumente: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Suchen Sie daher frühzeitig alle Unterlagen und Dokumente, die Informationen zu Zahlungsein- und -ausgängen beinhalten zusammen.
Dazu gehören unter anderem:
Achten Sie darauf, die Unterlagen in einheitlicher Form, also komplett digital oder analog abzulegen. Bei einer Mischform verlieren Sie schnell den Überblick.
3. Anfangsbestand Ihrer liquiden Mittel erfassen: Tragen Sie den Ist-Zustand Ihrer liquiden Mittel in Ihren Plan ein. Dieser dient als Ausgangspunkt für die weitere Planung.
4. Laufzeit des Liquiditätsplans bestimmen: Sie selbst legen die Laufzeit des Liquiditätsplans fest. Haben Sie viele kleinteilige Ein- und Ausgänge zu dokumentieren, so ist ein Plan über eine kürzere Laufzeit, also Monats- oder Quartalsweise übersichtlicher. Planen Sie mit wenigen, aber dafür größeren Zahlungsflüssen, können Sie die Liquidität auch über ein halbes Jahr oder Jahr planen.
Steckt Ihr Unternehmen bereits in einem Liquiditäts-Engpass, dann muss eine wochengenaue, manchmal sogar eine tagesaktuelle Liquiditäts-Planung herhalten, um eine eventuelle Unterdeckung vorzeitig zu erkennen.
5. Liquiditätsvorschau erstellen: Was kommt, was geht?: Hier geht es nicht nur um die Frage welche Einzahlungen und Auszahlungen anfallen, sondern primär darum, wann diese Zahlungen anfallen. Wenn Sie diese Werte in die Liquiditätsplanung übernehmen, sollten also alle Ein- und Auszahlungen genau an dem Zeitpunkt eingetragen werden, an dem Sie mit der tatsächlichen Zahlung rechnen. Da Kunden je nach Branche nicht nur über längere Zahlungsziele verfügen, sondern auch vermehrt nicht zu dem Zeitpunkt zahlen, zu dem die Rechnung fällig ist, sollten Sie Reservefristen einkalkulieren oder über den Verkauf ihrer Forderungen an einen Factoring-Anbieter nachdenken.
6. Geldmittel beschaffen oder anlegen: Nachdem Sie alle absehbaren Einzahlungen und Auszahlungen so präzise wie möglich aufgelistet haben, ergibt sich in den meisten Fällen keine Punktlandung, sondern eine Differenz. Diese zeigt entweder eine Über- oder eine Unterdeckung. Bei einer Unterdeckung ist es sinnvoll, kurzfristig Geldmittel zu beschaffen. Ein Weg für sofortige Liquidität bietet beispielsweise Full Service Factoring. Darüber hinaus verschafft das Finanzierungsinstrument kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) auch mittel- und langfristig liquide Mittel, um in Wachstum zu investieren und entlastet das Debitorenmanagement. Bei Überdeckung dagegen können Mittel angelegt werden (z.B. auf einem Tagesgeldkonto), um von Zinsen zu profitieren.