Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbandes stiegen im Jahr 2021 um deutliche 10,8 Prozent auf nunmehr 309,4 Mrd. Euro. Ein überaus unerwartet positives Ergebnis im zweiten Pandemiejahr, in dem es Deutschland wieder etwas besser ging als im Jahr zuvor. Das BIP stieg um rund 2,7 Prozent. Factoring konnte sich darauf bezogen sogar vier Mal so stark entwickeln, weshalb auch die Factoring-Quote (Verhältnis zwischen angekauftem FactoringForderungsvolumen und dem Bruttosozialprodukt) auf nunmehr 8,7 Prozent anstieg. Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie konnte sich der alte Lehrsatz, wonach Krisenjahre gute Jahre für die Finanzdienstleistung Factoring sind, erneut und in Folge bewahrheiten und hat gleichzeitig dazu beitragen, die Finanzierung von Unternehmen und Lieferketten aufrechtzuerhalten: Über 80.000 Kunden nutzten in 2021 erfolgreich Factoring.
„Trotz oder mit Corona konnte Factoring mit einem Plus von 10,8 Prozent und 309,4 Mrd. Euro einen neuen Umsatzrekord aufstellen, ein überaus positives Ergebnis im zweiten Pandemiejahr“ kommentiert Michael Menke, Sprecher des Vorstandes des Verbandes, dieses erfreuliche Resultat.
2021 war gerade auch im internationalen Geschäft wieder ein Jahr des Erfolges: Mit einer Gesamtzuwachsrate von 27,8 Prozent konnte wieder an Zeiten vor Corona angeschlossen werden, zuletzt gab es solche stolzen Zuwächse im Jahr 2010. Das Gesamtvolumen des Export-Factorings betrug in 2021 82,8 Mrd. Euro (plus 27,9 Prozent). Das Import-Factoring glänzte mit einem Zuwachs von 26,0 Prozent bei nunmehr 5,5 Mrd. Euro. Neben Nachholeffekten aus dem Jahr 2020 konnten ersichtlich Waren und Dienstleistungen „Made in Germany“ verstärkt und erfolgreich ihren Weg ins Ausland finden.
Mit einem Zuwachs von 5,2 Prozent auf nunmehr 221 Mrd. Euro trug auch das nationale Geschäft zum erfreulichen Gesamtmarktabschluss 2021 bei, indes nicht so stark wie das internationale Geschäft. Erneut gut zulegen konnte auch das B2C-Factoring (in Zeiten von Homeoffice und veränderten Konsumgewohnheiten zu erwarten) mit fast 18 Prozent auf nunmehr 8,5 Mrd. Euro.
Wie der neue Höchstwert im Umsatz verdeutlicht, wurde Factoring im Berichtsjahr verstärkt genutzt, sowohl von großen wie auch kleinen Unternehmen. Allerdings gab es nach sechs Jahren bei den Umsatzgrößen bezogen auf die Anzahl der Factoring-Kunden im KMU-Segment von 0–10 Mio. Euro erstmals einen, wenn auch nur marginalen Rückgang auf 94,5 Prozent (gegenüber 95,4 Prozent aller Kunden im KMU-Segment in 2020).
Obwohl durch aufsichtsrechtliche Anforderungen, national wie international der Factoring-Markt weiterhin vor Herausforderungen steht, dürften in 2022 für gut Rundschreiben 20/2022 Pressemeldung/Umsatzzahlen Deutscher Factoring-Verband e.V. 2021 Seite 3
aufgestellte Anbieter lohnende Chancen bestehen, weitere Marktanteile gegenüber klassischen Finanzierungsformen zu gewinnen und auch neue Geschäftsfelder zu vertiefen.
Diese erfreulichen Entwicklungen spiegeln sich auch in den besonders guten Konjunktureinschätzungen der Mitglieder wieder – indes noch vor der Invasion in der Ukraine ermittelt: 70 Prozent der Mitglieder gaben hier „gute bzw. sehr gute“ Aussichten an und weitere 30 Prozent „befriedigende“ Aussichten, schlechtere Einschätzungen gab es nicht.
Der Deutsche Factoring-Verband e.V. vertritt dabei nach neutralen Untersuchungen einen Marktanteil von rund 98 Prozent des Factoring-Umsatzes der verbandlich organisierten Factoring-Unternehmen in Deutschland, weshalb die Verbandszahlen die maßgebliche Benchmark des gesamten deutschen Factoring-Marktes abbilden.
Detailinformationen finden Sie online im aktuellen Jahresbericht des Deutschen Factoring Verbandes.